Die meiste Zeit habe ich mich ziemlich lost gefühlt…
Kurz nachdem ich meine Selbstständigkeit gestartet hatte, war ich voller Hoffnungen – aber auch voller Zweifel.
Drei Monate vor meinem Studienantritt trennten sich meine Eltern. Ich zog ins Studium, aber mein Herz war nicht wirklich dabei. Nach vier Semestern brach ich ab. Während dieser Zeit begann ich zu kellnern – und es war das Beste, was mir damals passieren konnte.
Ich liebte den Kontakt mit Menschen, die Gespräche, das Spiel mit Dialekten und Sprachen. Mit meiner Empathie und Menschenkenntnis war ich nicht nur ein ausgezeichneter Kellner, ich hatte auch viele erfüllende Momente. Nach zwei Jahren dachte ich mir: Das Kapitel Studium ist für mich noch nicht vorbei. Ich bewarb mich erneut, wurde angenommen und zog nach Berlin.
Aber Berlin ist teuer. Trotz Kellnerjob musste ich einen hohen Kredit aufnehmen. Ich schloss das Studium in Regelzeit ab, arbeitete als Werkstudent im Marketing – und doch konnte ich nach mehreren Anläufen in den Agenturen keinen Fuß fassen. Heute weiß ich: Das war einfach nicht meine Welt.
Die Menschen dort schienen keine Seele zu haben, sie ließen sich ausbeuten, und die Bezahlung war miserabel. Es änderte nichts an meiner finanziellen Situation. Dann kam COVID. Meine Probezeit wurde nicht verlängert, und ich stand wieder vor dem Nichts.
Meine Freundin schlug vor: „Probier’s doch auf eigene Faust.“
Also gründete ich mein eigenes Business. Am Anfang schien alles gut zu laufen, aber die finanziellen Rückschläge hörten nicht auf. Ich traf Entscheidungen, die ich heute anders treffen würde – weil ich damals nicht an mich selbst glaubte und falschen Menschen vertraute.
Doch irgendwann war klar: Ich muss etwas ändern.
Ich fing an, meinen Lebensstil radikal zu verändern. Ich führte Routinen ein, begann mit Sport und entschied Ende 2021, keinen Alkohol mehr zu trinken. Dann, kurz vor Neujahr, fassten meine Freundin und ich einen Entschluss: Wir wandern aus. Wir wollten unser altes Leben hinter uns lassen.
Unsere Reise führte uns nach Mexiko, wo wir uns verliebten – in das Land und in das Leben dort. Aber die finanzielle Situation war weiterhin beschissen. Keine Rücklagen, nur Schulden, und ich stand wieder einmal mit dem Rücken zur Wand.
Doch diesmal war es anders. Ich glaubte an mich. Ich wusste, dass ich etwas zu bieten hatte. Ich hatte mich verändert – und das zeigte sich in allem, was ich tat.
Heute helfe ich anderen Unternehmern dabei, genau das zu tun, was ich gelernt habe: sich authentisch mit den richtigen Menschen zu verbinden. Für sie bedeutet das: mehr Leads, mehr Umsatz, aber vor allem mehr Leben.
In einer Welt, die uns einredet, dass wir erst „jemand werden“ müssen, bin ich der Gegenpol. Ich bin das beste Beispiel dafür, dass Qualität sich durchsetzt, wenn man weiß, wie – und wenn man sich treu bleibt.
Und als ich da stand, am Tiefpunkt, stellte ich mir eine entscheidende Frage: